“Wie führe ich jetzt eigentlich richtig?” Das fragte mich vor kurzem eine Führungskraft. Sie ist weder unerfahren noch mangelt es ihr an Know-how – trotzdem stellte sie mir eine so fundamentale Frage.
Kein Wunder, denn die Unsicherheit beim Thema Führung ist groß. Der moderne Arbeitsalltag ist zunehmend komplexer, die Herausforderungen vielfältig. Althergebrachte, einfache Führungsstile wie das autoritäre Command and Control sind nicht mehr angemessen. Wenn Führungskräfte dennoch auf sie zurückfallen, ist das eher ein Resultat von Überforderung als einer fundierten Auseinandersetzung mit dem Thema Führung.
Zusammen mit meinen Klienten mache ich mich immer wieder auf die Suche nach einem Führungsstil, der zu den Anforderungen ihrer Arbeitsrealität passt. Und auch dir möchte ich in diesem Beitrag eine Möglichkeit zeigen, deinen Führungsstil zu finden.
Führung neu verstehen - Wege nicht kennen, sondern finden
Hinter der Frage “Wie führe ich jetzt eigentlich richtig?” steht eine einfache Annahme: Es gibt einen richtigen Führungsstil – mit klaren Angaben, die allen Entscheidungen eine Richtung geben und stets zum Erfolg führen. Diese Idee vom Führungsstil als Wegbeschreibung für Entscheider ist verlockend – aber ist sie auch realistisch?
Früher hat es vielleicht funktioniert, mit einem Satz wie “Tu, was ich dir sage.” Menschen zu führen und erfolgreich zu sein. Aber die Voraussetzung dafür war eine andere Arbeitswelt: Zusammenhänge waren klarer, Zeitfenster großzügiger, Prozessketten kürzer, Mitarbeiter weniger autonom und Verhältnisse weniger vielfältig. Demgegenüber ist die heutige Situation nicht nur vielschichtiger, sondern auch dynamischer. Die Grundanforderung an Führung hat sich entsprechend verschoben: Während es früher wichtig war, den Weg zur Lösung eines Problems zu kennen, sind die Probleme heute so individuell, dass es viel essenzieller ist, in jedem Terrain Wege finden zu können. Die Annahme, es gäbe einen fest definierten, richtigen Führungsstil, bringt uns nicht weiter. Wir müssen unser Verständnis von Führung ändern.
Gute Führung ist wie Golfen - Für jedes Terrain das richtige Equipment
Golf mag vielleicht nicht dein Hobby sein. Aber um zu erklären, wie moderne Führung funktioniert, eignet sich die Sportart jedoch sehr gut, denn: Beim Golfen geht es darum, über ganz unterschiedliche Terrains hinweg einen Weg ans Ziel zu finden. Jede Partie verläuft dabei anders. Mal fliegt der Ball nicht weit genug, mal landet er im Sand, mal im Dickicht. Es gibt immer neue Herausforderungen, denen du dich stellen musst. Um damit umzugehen, haben Golfer nicht nur einen Schläger dabei, sondern eine ganze Tasche voll. Für jede Situation und für jedes Terrain gibt es einen passenden Schläger. Für jede Partie ergibt sich eine individuelle Kombination. Gute Golfer sind Meister darin, mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung Wege zum Ziel zu finden. Und genau das ist es, was gute Führung ausmacht.
In einer dynamischen, komplexen Arbeitswelt muss Führung flexibel und agil sein. In manchen Situationen sind klare Vorgaben notwendig, weil du den Weg kennst. In vielen Situationen sind jedoch keine Anweisungen gefragt, sondern der offene Austausch mit deinen Mitarbeitern. Das gilt insbesondere, wenn es um ihre Entwicklung geht, denn alle Mitarbeiter sind unterschiedlich. Der eine braucht klare Vorgaben, die andere arbeitet vielleicht viel selbstbestimmter und unabhängiger. Wenn es keine Karte gibt, die dir sagt, wo es lang geht, musst du gemeinsam mit deinem Team einen neuen Weg finden. Als Führungskraft bist du damit kein Wegweiser. Du bist viel eher ein Coach, der mit seiner Fähigkeit punktet, effektive, individuelle Lösungen zu erarbeiten.
“Wie führe ich jetzt eigentlich richtig?” - Mit deiner Frage bist du bereits am Ziel
Die Frage danach, wie du jetzt eigentlich richtig führen sollst, hat keine allgemeingültige Antwort. Tatsächlich ist die Frage selbst die Lösung deines Problems. Denn mit ihr machst du dich immer wieder auf den Weg zu einer situationsbezogenen, individuellen Lösung. Ein Führungsstil, der der heutigen Arbeitsrealität gerecht wird, kann nicht universell und starr sein. Er muss sich vielmehr immer wieder den Gegebenheiten anpassen. Dein eigener Führungsstil zeichnet sich am Ende also vor allem durch deine Fähigkeit aus, flexibel und agil auf die Herausforderungen zu reagieren, die deine Arbeit an dich stellt.
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