Die Kraft guter Beziehungen – Mein Learning aus meiner Zeit als Berater

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Ich werde immer wieder gefragt: „Warum hast du es eigentlich in deinem stressigen Beraterjob so lange ausgehalten?“ 
Das ist eine gute Frage und lange war es mir nicht bewusst. Doch heute ist mir die Antwort klar. In diesem Beitrag teile ich mit dir meine Erkenntnisse aus meiner Berater-Zeit.

Mit Herzblut Berater und dann kam plötzlich alles anders

Ich war für viele Jahre mit vollem Herzblut Berater. Und natürlich ist mir klar, dass der Alltag eines Beraters doch sehr speziell ist und nicht immer von außen und vom eigenen Umfeld wirklich nachvollzogen werden kann. Dieser Job bedeutet einfach sehr viel Stress und Druck, permanent unterwegs sein und viele Nachtschichten, in denen du versuchst, die enge Deadline zu halten. Es bedeutet, abzuliefern und zu performen. Nicht besonders attraktiv, magst du jetzt vielleicht denken. Für mich aber lange Zeit schon. Doch was hat mich daran gereizt?

In dieser Zeit war für mich die Lernkurve extrem steil. Du kannst in der Beratung sehr viel lernen – nicht nur fachlich, sondern auch persönlich. Du bekommst in kürzester Zeit viele Einblicke in die unterschiedlichsten Unternehmen und auch relativ schnell viel Verantwortung. Du erhältst die Möglichkeit, dich immer wieder in neue Themen einzuarbeiten und dich so weiterzuentwickeln.

Und das hat mich damals einfach gereizt. Und so habe ich lange Zeit, den Dauerstress und den permanenten Leistungsdruck als nicht belastend erlebt. Doch irgendwann änderte sich das schlagartig.

Und plötzlich spürte ich die Dauerbelastung – warum es plötzlich kippte

Es gab diesen Zeitpunkt, ab dem ich den täglichen Stress und Druck nicht mehr einfach so wegstecken konnte. Die Erschöpfung und Müdigkeit war plötzlich in jeder Faser meines Körpers deutlich spürbar. Ich nahm die Signale meines Körpers mehr wahr, die mir zeigten, dass es einfach zu viel ist. Es war Zeit, einen Gang zurückzuschalten.

Und vielleicht fragst du dich auch, warum du lange Zeit Feuer und Flamme für deinen Job warst und ihn plötzlich nur noch als Belastung erlebst? Warum du dem Druck und Stress nicht mehr so gut standhalten kannst? Wo sind die Freude und Energie geblieben, mit der du jede neue Herausforderung bisher angegangen bist? Was hat sich geändert? Was ist plötzlich anders?

Diese Fragen habe ich mir auch immer gestellt. Und heute ist mir die Antwort klar.

Teamwork - Wie dich gute Beziehungen in der Arbeit stärken

Es war das Team, mit dem ich zusammenarbeiten durfte. Es waren die Menschen,

  • die mit mir angefangen habe.

  • die mit mir in muffigen Daten- und Projekträumen und langen Nachtschichten gelitten haben, aber auch die Erfolge gefeiert haben.

  • mit denen ich auch außerhalb der Arbeitszeit positive und tolle Momente hatte, in dem sich eine Verbundenheit aufgebaut hat.

  • und denen ich auch heute noch vertraue.

Und so kippte es für mich erst, als viele sukzessive andere berufliche Wege einschlugen und neue Herausforderungen annahmen. Und als das Team, das ich über so viele Jahre geschätzt habe, plötzlich nicht mehr bestand, sank auch meine Widerstandskraft. Ich stellte mir immer häufiger die Frage, ob das alles überhaupt Sinn machte und den ganzen Stress wert war. Denn gefühlt war mein Job plötzlich mehr eine Belastung als der Spielplatz, an dem ich mich ausprobieren und persönlich weiterentwickeln konnte.

Mein wichtigstes Learning – das Team ist entscheidend

Auch Studien belegen, dass ein oder zwei gute Beziehungen am Arbeitsplatz, uns über stressige und sehr intensive Zeiten tragen können. Du nimmst Stress stärker wahr oder kannst schlechter damit umgehen, wenn diese Beziehungen plötzlich wegfallen oder du dich in einem sehr konfliktären Arbeitsumfeld befindest.

Und somit ist es wichtig, dass du dich in einem guten Arbeitsumfeld befindest und gute Beziehungen pflegst. Als Führungskraft oder Unternehmer ist es deine Aufgabe, ein Raum zu schaffen, in dem sich ein Team entwickeln darf. Sie zusammenwachsen, sich verbunden fühlen und gegenseitig vertrauen können.

Denn das Gefühl, sich mit anderen Menschen verbunden zu fühlen, ist nach dem Neurobiologen Dr. Gerald Hüther eines der wichtigsten Grundbedürfnisse eines Menschen. Und somit ist es wichtig, dass du sowohl beruflich als auch privat gute Beziehungen pflegst. Denn gute Beziehungen geben dir die Kraft und Energie, über stressigen Phasen in deinem Leben hinwegzukommen. Sie tragen dich über eine bestimmte Zeit und du empfindest diese Phase als weniger belastend.

Was macht eine gute Beziehung aus

Gute Beziehungen sind für mich sowohl beruflich und privat Begegnungen mit Menschen, die dir mehr Energie geben als das sie dir ziehen. Es sind Begegnungen mit Menschen, die sich für dich als Person interessieren. Bei denen, du dich nicht verstellen musst, sondern so sein kannst, wie du bist. Sie akzeptieren dich mit all deinen Ecken und Kanten, mit deinen Stärken und Schwächen. Du fühlst dich ihnen verbunden.

Gute Beziehungen sind keine Energieräuber. Vielmehr ist es eine gute Balance aus Nehmen und Geben. Ihr unterstützt und vertraut euch gegenseitig. Du brauchst keine Sorge haben, dass dir diese Person in den Rücken fällt oder dich hintergeht. Und das ist für mich insbesondere im beruflichen Kontext sehr wichtig.

Und vielleicht nimmst du dir nun ein paar Minuten Zeit, zu reflektieren:

  • Welche Beziehungen sind aktuell wichtig in deinem Leben – beruflich und privat?

  • Was sind sehr nahe Beziehungen? Was sind entfernte Beziehungen?

  • Wie ist die Qualität dieser Beziehungen? Wie würdest du es einstufen?

  • Ist es eine Beziehung auf Augenhöhe, in einer guten Balance?

  • Welche tun dir aktuell gut? Welche eher nicht?

Du kannst das für alle Beziehungen einmal durchspielen: Denn bekommst so eine kleine Landkarte guter Beziehungen, die dir Energie geben und die dich auch über herausfordernde und stressige Situationen tragen können.

Gerne unterstütze ich dich auch bei deiner Standortbestimmung. Buche dir bei Interesse gerne ein unverbindliches Vorgespräch! Ich freue mich, dich kennenzulernen!

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