Die moderne Arbeitswelt entwickelt sich ständig weiter – Teamarbeit, Kreativität und Innovationsgeist werden immer wichtiger. Autoritäre Führungsstile passen nicht mehr zu diesen Anforderungen: Strikte Hierarchien, rigide Kontrollen und eine Kultur der Unsicherheit schaffen keine inspirierende Umgebung, in der du und deine Teammitglieder euer volles Potenzial entfalten könnt.
Stattdessen sehnen wir uns nach moderner Führung, die auf Vertrauen, Zusammenarbeit und gegenseitiger Ermächtigung beruht. Dabei gibt es einen entscheidenden Faktor, der oftmals übersehen wird: Psychologische Sicherheit.
Denke einmal selbst an die besten Teams, in denen du bisher gearbeitet hast. Wahrscheinlich herrschte dort ein Klima der Offenheit, in dem jeder seine Gedanken frei äußern konnte, ohne Angst vor negativen Konsequenzen oder dem Gefühl der Bloßstellung. In solchen Teams konnte die Kreativität aufblühen und die Zusammenarbeit war effizient und harmonisch.
Das ist psychologische Sicherheit. Sie bildet das Fundament, auf dem das gesamte Team aufbauen kann, um sein volles Potenzial zu entfalten und bestmöglich zusammenzuarbeiten. Sie ist keine nette Zusatzfunktion, sondern eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass dein Team und letztlich das ganze Unternehmen erfolgreich sein kann.
In meinem Blogbeitrag erhältst du mehr Informationen dazu und Tipps, wie du diese Sicherheit in deinen Führungsstil und die Unternehmenskultur integrieren kannst.
Psychologische Sicherheit – was ist das eigentlich?
Wenn wir uns in einem Umfeld bewegen, in dem wir uns psychologisch sicher fühlen, dann können wir uns frei äußern, unsere eigenen Ideen teilen und anderen konstruktives Feedback geben. Wir wissen, dass wir in diesem „Safe Space“ gehört und geschätzt werden. In dieser Atmosphäre können wir uns trauen, Risiken einzugehen, denn die psychologische Sicherheit ermöglicht es uns, unsere Schwächen anzuerkennen und uns weiterzuentwickeln. Fehler sind hier Lernchancen: Statt uns gegenseitig die Schuld zuzuweisen, können wir gemeinsam nach innovativen Lösungen suchen.
Das macht psychologische Sicherheit im Arbeitsumfeld aus:
- Freiheit zur proaktiven Kommunikation: Alle können ihre Gedanken frei teilen, Einschränkungen oder Zurückhaltung gibt es nicht. Dabei werden alle Stimmen gehört und respektiert.
- Offener Umgang mit Fehlern & Herausforderungen: Fehler werden als Lernchancen betrachtet und konstruktiv angesprochen. Dabei besteht auch die Möglichkeit, private Probleme, Belastungen und Gesundheitsfragen offen anzusprechen. So wird eine Kultur des Lernens und des persönlichen Wachstums gefördert.
- Einbeziehung von Diversity und Inklusion: Diversity und Inklusions-Themen spielen eine wichtige Rolle bei der psychologischen Sicherheit, denn unterschiedliche Erfahrungen und Perspektiven werden geschätzt. Damit wird ein inklusives und vielfältiges Arbeitsumfeld gefördert, das kreative Ideen begünstigt.
Psychologische Sicherheit schafft also eine Umgebung, in der sich Mitarbeiter wohlfühlen können und sich trauen, offen ihre Meinung zu sagen. Indem du als Führungskraft diesen Raum schaffst, hältst du gute Talente, förderst die Innovationskraft und Produktivität und trägst so nachhaltig zum Erfolg des Unternehmens bei.
Deine Herausforderung als Führungskraft: Psychologische Sicherheit im Team etablieren
Gerade in turbulenten und herausfordernden Zeiten neigen Menschen dazu, Risiken zu vermeiden und sich in ihrer Arbeit zurückzuhalten. Sie scheuen sich davor, Fehler zu melden, Fragen zu stellen oder neue Ideen vorzuschlagen. Dieses Verhalten basiert auf natürlicher Hemmung und einem Schutzinstinkt: Mitarbeiter wollen negative Konsequenzen oder Bewertungen vermeiden und versuchen daher, ihren Arbeitsplatz zu schützen.
Doch psychologische Sicherheit ist enorm sinnvoll und eine deiner Aufgaben als Führungskraft ist es, sie in deinem Team zu etablieren. Das hat mehrere Gründe.
- Förderung der offenen Kommunikation & des Lernens: Psychologische Sicherheit ermöglicht eine offene Kommunikation, fördert eine positive Fehlerkultur und unterstützt die persönliche Weiterentwicklung jedes einzelnen Mitarbeiters.
- Förderung von Kreativität & Innovation: Durch das Gefühl der Sicherheit ermutigst du deine Mitarbeiter, kreative Ideen einzubringen und innovative Ansätze zu verfolgen. So schaffst du Raum für vielfältige Perspektiven.
- Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit: Durch die Etablierung psychologischer Sicherheit schaffst du ein Umfeld, in dem sich Mitarbeiter wertgeschätzt fühlen und Vertrauen aufbauen können. Dadurch sind sie nicht nur zufriedener, sondern auch engagierter bei der Arbeit.
- Stärkung der Arbeitgebermarke: Mit psychologischer Sicherheit signalisiert ein Unternehmen, dass es Wert auf ein positives Arbeitsumfeld legt. Das trägt dazu bei, dass das Unternehmen selbst als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird, was wiederum potenzielle Talente anzieht.
Erste Tipps für ein sicheres Klima am Arbeitsplatz – das kannst du als Führungskraft tun
Quelle: PwC Trust Survey 2023
Als Führungskraft bist du gefragt, um ein Klima der Sicherheit, des Vertrauens und des gegenseitigen Respekts innerhalb deines Teams zu etablieren. Abhängig von der aktuellen Situation kann das eine echte Herausforderung sein – die sich aber lohnt, wie du gesehen hast.
Mit meinen Tipps kannst du den Kulturwandel in deinem Team und Unternehmen anstoßen:
- Selbstreflexion: Die Veränderung beginnt mit dir. Reflektiere deine eigenen Ängste und Verhaltensweisen. Frage dich, was dich vor einer offenen Meinungsäußerung zurückhält und wann du dich zu Wort meldest. Sprich auch die eigene Überlastung, Fehler und andere Herausforderungen offen an.
- Vorbildfunktion: Sei dir bewusst, dass du als Vorbild dienst. Wir Menschen nehmen sowohl bewusst als auch unbewusst über Körpersprache, Äußerungen und Handlungen wahr, ob die gelebte Kultur stimmig ist. Überzeuge deine Mitarbeiter also mit deinem Verhalten, dass es sich nicht nur um Worthülsen handelt. Das kann beispielsweise durch deine direkte Korrektur eigener negativer Verhaltensweisen sein, aber auch durch das offene Gespräch und die Entschuldigung bei Fehlern.
- Verfestigung von etablierten Maßnahmen: Psychologische Sicherheit sollte nicht zu einem leeren Versprechen verkommen. Achte also darauf, dass die von euch zu ihrer Förderung beschlossenen Maßnahmen im Arbeitsalltag konsequent umgesetzt werden. Überprüfe regelmäßig, ob Check-Ins genutzt werden, um über Projekte und Wochenaktivitäten zu berichten, aber auch, um über Fehler, Herausforderungen und Überlastung zu sprechen.
- Negative Folgen reduzieren: Schaffe eine offene Fehlerkultur und setze dabei den Fokus auf Lernchancen. Ermutige deine Mitarbeiter, aus Fehlern zu lernen, und fördere konstruktives Feedback. Zeige Verständnis für individuelle Herausforderungen und Unterstützung bei der Bewältigung von Belastung. Indem du die negativen Folgen von Fehlern und Risiken reduzierst, förderst du das Vertrauen und die psychologische Sicherheit deiner Mitarbeiter.
- Externe Hilfe: Es kann zudem sehr sinnvoll sein, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen, z.B. Einzel- oder Teamcoachings. Diese können allen Beteiligten dabei helfen, das Verständnis und die Fähigkeiten bei der Kommunikation sowie im Umgang mit Konflikten aufzubauen.
Gerne unterstütze ich dich bei deiner Herausforderung, die psychologische Sicherheit in deinem Team zu etablieren. Lass uns darüber sprechen, welche Maßnahmen am sinnvollsten sind – ich freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit!